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1. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 374

1877 - Oldenburg : Stalling
den Kaiser der Franzosen ab." Jetzt erst berschritt Cialdini den Po, nahm Stellung im Sdosten des Festungsvierecks und hinderte einen Theil der streichischen Armee, nach dem nrdlichen Kriegsschauplatz abzuziehen. Eben so unglcklich, wie zu Lande, war der Kampf der Italiener zur See. Am 17. Juli segelte Admiral Persano mit 23 Schiffen, unter denen 12 Panzerfregatten waren, aus dem Hafen von Ancona, um sich der dalmatischen Insel Lissa, dieses kleinen Gibraltars" Oestreichs, zu bemchtigen. Nachdem die Besatzung von Lissa (1000 Mann) drei Landungs-versuche zurckgeschlagen hatte, erschien der streichische Contre-Admiral von Tegetthoff mit 22 Schiffen, unter denen nur 7 Panzerfregatten waren, und es entspann sich ein vierstndiger hitziger Kampf, in welchem eine italienische Panzerfregatte in den Grund gebohrt, eine andere in die Luft gesprengt wurde, während das streichische ungepanzerte Linienschiff Kaiser" durch fein sicher treffendes Feuer alle Angriffe der italienischen Panzerschiffe zurckschlug (20. Juli). Persans mute sich nach Ancona zurckziehen, wurde spter vor ein Kriegsgericht gestellt und schob die Schuld auf die schlechte Marineverwaltung. Doch wurde er fr schuldig erkannt. Auch der Angriff auf Tyrol durch Garibaldis Frei-fchaaren war ohne bedeutenden Erfolg. Garibaldi selbst wurde am 3. Juli im Chiesethale, wo er bis zur Grenze Tyrols vordrang, verwundet und zurckgedrngt. Der Kampf zog sich in kleineren Gefechten hin, als Cialdini den General Medici durch das Brentathal gegen Trient sandte, der nach harten Kmpfen bis in die Nhe Trients vorrckte. Der Waffenstillstand von Nicolsburg machte den Feindseligkeiten ein Ende. Nachdem Oestreich an der Donau freie Hand gewonnen, mute sich Victor Emanuel begngen, seinen An-sprchen auf das italienische Tyrol zu entsagen, und Venetien, das er den Siegern von Kniggrtz verdankte, nicht un-mittelbar von Oestreich, sondern als Geschenk Napoleons empfangen. Am 3. October wurde der Friede zwischen Oestreich und Italien zu Wien unterzeichnet. Am 21. und 22. October fand in Venetien die Volksabstimmung der die Vereinigung mit dem Knigreich Italien Statt; am 4. November empfing Victor Emanuel die venetianifche Deputation

2. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 397

1877 - Oldenburg : Stalling
397 dann etwa 12,000 Mann Ersatz- und Besatztruppen, Baden 16,000 Mann Feldtruppen mit 54 Kanonen, 13,600 Mann Ersatz- und Besatztruppen. Alles m Allem standen bet Ausbruch des Krieges nahe an 1 Million Soldaten unter den Waffen, ohne die zum Kstenschutze an der Nord- u Ostsee gebildeten Bataillone mitzurechnen. Die Starke des norddeutschen Heeres 14 Tage nach Ausbruch des Krieges konnte 1,100,000 Mann erreichen. Werfen wir nun auch einen kurzen Ueberblick auf die nock in der Organisation begriffene norddeutsche Flotte, die bereits eine stattliche Macht umfate. Sie enthielt 5 Panzer-schiffe und Panzerfahrzeuge, und zwar König Wilhelm m 23 Kanonen (300-Pfndern) *), Kronprinz und Prmz Friedrich Karl jedes mit! 6 Kanonen, Arminius mit 4, Prinz Adalbert mit 3 K.; ferner 9 gedeckte und Glattdeck-Corvetten mtt der 200 Kanonen, 22 Kanonenboote, 4 Rad-Dampfer, eine Anzahl Segelschiffe die als Artillerie- und Uebungsschiffe dienen, und endlich eine Ruderflotille. Ein Theil der nichtgepanzerten Schiffe war vermge lterer Bauart und Bewaffnung zur Theilnahme an einer Seeschlacht nicht befhigt. Die Mann-schaften zhlten etwas der 5000 Mann. Die franzsische Operationsarmee erreichte eine Hohe von 693,000mann; hiervon bilden 460,000 M. die actl^ej^re auf dem Kriegsfu, 83,000 M. die Ersatz- und 150,000 M. die Besatztruppen. Unter den activen Truppen nahin die Kaisergarde, ungefhr 21,500 Mann, einen besonderen Rang ein. Zu der Operationsarmee von 693,000 M. traten noch etwa 22,000 M. von nicht sofort feldbereiten Mannschaften hinzu, so da sich eine Kriegsstarke von 715,000 M. ergab. Die Gesammtzahl der Geschtze betrug 888, zu denen noch 144 Mitrailleusen oder Kugelspritzen kamen. Die Chasseurs, Jger zu Fu, wie die Chasseurs d'afrique, Jger zu Pferd, bildeten eine erprobte, Wegs-gewohnte Truppe. Die Zuaven aus Algier waren eine Musterkarte der verschiedensten europischen Völker. Tollkhn und grausam, blutdrstig und hinterlistig, waren sie nicht *) Nur England hat ein gleich groes Kriegsschiff; mit der Aus-rftung kostete König Wilhelm 3,710,000 Thaler.

3. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 61

1877 - Oldenburg : Stalling
61 - macht gegen uere Feinde beraubt, und der Ingrimm gegen seine Neuerungen und gegen den Steuerdruck dauerte im Volke fort. Unter solchen Umstnden bequemte sich zwar der Sultan im Vertrage von Akjerman (Sept. 1826), die Forderungen Rulands in Betreff der Moldau und Walachei, wonach der Sultan die Hospodare dieser Frstenthmer nicht ohne Zu-stimmung des Czaren entlassen konnte, einzurumen, wies aber in der griechischen Angelegenheit jede Vermittelung der drei Mchte, Rulands, Englands und Frankreichs, beharrlich zurck. Eine trkisch-gyptische Flotte, 89 Segel stark, legte sich bei Navarin (dem alten Pylos in Messenien) vor Anker. Die drei verbndeten Mchte hatten ebenfalls ihre Flotten nach dem Archipel geschickt, eine englische unter Codrington, eine franzsische unter Rigny, und eine russische unter Heyden. Sie stellte sich am 20. October 1827 in dem Hafen von Navarin der feindlichen gegenber auf. Die Trken lieen Alles ruhig geschehen, als pltzlich eine gyptische Fregatte auf das franzsische Admiralschiff feuerte und dafr eine volle Ladung erhielt. Nun erffneten auch die trkischen Landbatterien ihr Feuer auf die russischen Schiffe, wurden aber bald zum Schweigen gebracht. Bald standen alle Flotten im Feuer; in wenigen Stunden war die Schlacht entschieden, und der grte Theil der stolzen trkischen Armada schwamm in Trm-mern auf dem Meere. Unbeschreiblich war der Eindruck, den die Nachricht von diesem Siege in Europa hervorrief. Der Sultan war auer sich vor Wuth und drohte mit Ermordung aller Christen. Die Eifersucht der europischen Mchte gestattete indessen nicht, einen Sieg zu benutzen, der Konstantinopel preisgegeben und den Untergang der Pforte herbeigefhrt htte. Der groe Canning war gestorben (Aug. 1827), und der Geist seiner Politik beseelte nicht mehr die englischen Staatsmnner. Man duldete ruhig die Barbareien der Aegypter, die Tausende von Gefangenen fortschleppten. Die englischen Kaufleute schrieen der Beeintrchtigung ihres Handels, und als nun gar im Januar 1828 Lord Wellington das Staatsruder ergriff, tauchten gnstigere Gesinnungen fr die Pforte auf, und König Georg Iv. bezeichnete sogar in seiner Thronrede die

4. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 247

1877 - Oldenburg : Stalling
- 247 - ^richtet; in Pesth endete Ludwig Batthyani durch den Strang, nach'ihm wurden noch mehrere andere Ungerichtet Nur Grgei durfte sich ungehindert in Klagenfurt aushalten. So endete die Erhebung Ungarns. Städte und Dorfer waren verwstet und schwer lastete der Belagerungszustand auf dem unglcklichen Lande, dessen Wohlstand auf lange Zeit hmaus zerstrt war. Die Verfassung der Ungarn mit allen ihren Vorrechten wurde aufgehoben. Glchzeitig mit dem Todeskampfe der Magyaren war auch der Krieg in den Elbherzogthmern Schleswig - Holstein von neuem entbrannt. Die Dnen hatten die Zeit des Malmer Waffenstillstandes kr keinen der streitenden Theile befriedigte, benutzt, ihre Kriegsmacht auf einen furchtbaren Fu zu bringen Aber auch die ^erzogthmer waren nicht mig gewesen, hatten die all. aeme.ne Wehrpflicht eingefhrt und tchtige preuische Offiziere in \h Heer aufgenommen. Im Vertrauen auf ihre Ueber-leaerbeit zur See hatten die Dnen am 26. Marz 1849 den Waffenstillstand gekndigt. Aber gleich im Anfang des neuen Kcmpfes erlitt das dnische Geschwader bei Eckernforde von ifrei schleswig-holsteinischen Strandbatterien erne vollstndige Berlage (5 April), Das danische Linienschiff Chr.st.an Viil, mt 84 Kanonen strandete und wurde Mit glhenden Kugeln n Brand geschossen."-) Die Fregatte Gefion mit 56 Kanonen vurde so bel zugerichtet, da ste sich gleichfalls ergeben mute. Oer Jubel der diese herrliche Waffenthat erscholl durch ganz Deutschland. Die tapferen Shne Nordalbinglens brannten oor Begierde, sich mit den Dnen zu messen, und auch die Reichstruppen, die schon im Mrz eingerckt waren, beseelte gleicher Eifer. Am 13. April wurden von Baiern und Sach-sen die Dppeler Schanzen erstrmt und die Danen auf die *) Der schleswig-holsteinische Artillerie-Unteroffizier Preuer, der M diesem Erfolge das Meiste beigetragen hatte, wollte, nachdem der Christian Viii. die Flagge gestrichen, die Bemannung des brennenden Schiffes retten, versptete sich aber bei diesem menschenfreundlichen Unternehmen, und flog mit Masten, Segeln, Holzwerk und einem Tbeil der Mannschaft in die Lust.

5. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 440

1877 - Oldenburg : Stalling
440 - um halb 1 Uhr mit dem Bajonett zum weiteren Angriff vor und vertrieben aus Noiseville und drei anderen Drfern die Besatzung. Als der Morgen graute, griffen die Batterien in den Kampf ein, und dieser entbrannte jetzt von neuem auf der ganzen Linie. Durch einen nchtlichen Marsch hatten nun auch die anderen deutschen Truppen das Schlachtfeld er-reicht und mit strmender Hand wurden die gerumten Drfer smmtlich wiedererobert. Damit war der kurze franzsische Siegestraum zerstrt. Der Preis des Tages gebhrt dem I. Corps und der Division Kummer; die Landwehr verrichtete mit Kolben und Bajonett riesige Arbeit, die Franzosen wur-den allenthalben bis unter die Kanonen der Festung zurck-getrieben. Nach Mittag des 1. September war der Kampf zu Ende. Der Ausfall war vollstndig miglckt, und die Cernirung von Metz wurde seitdem noch eine engere. Der Verlust der Preußen betrug etwa 2700 Mann, der des Feindes war viel bedeutender. Der Krieg gegen die franzsische Republik. 9. Die Zustnde in Paris. Erkliirung der Republik. Das deutsche Volk begrte im Hinblick auf einen ruhmreichen Frieden mit unbeschreiblichem Jubel und frommer Dankesfreude den der alle Erwartungen hinaus herrlichen Verlauf des bisherigen Feldzuges. Die Ersatzmannschaften rckten ihren Regimentern in das Feld nach, um die zum Theil tief gerissenen Lcken zu fllen, und die Landwehr-bataillone, seither zum Schutze der Ksten verwendet, konnten bei der Unttigkeit der feindlichen Flotte,*) nach dem Rhein *) Die Zriegsoperationen zur See, von denen sich Frankreich im Bewutsein lmmmkynv'lmmge Erfolge versprach. sind so unbedeutend, da sie hier in aller Krze znsammengefat werden knnen. Mit wenigen Schiffen segelte der Admiral Bouet-Billanmch im Juli nach der Ostsee, der Vice-dmiral Fourichon im August nach dernordsee. Beide kehrten nach wenigen Wochen wieder nach Cherbonrg zurck, uach-dem sie deutsche Handelsschiffe weggenommen und die Hafenstdte eine

6. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 352

1877 - Oldenburg : Stalling
- 352 - feierlichen Parade persnlich seinen Dank auszusprechen, und kehrte dann mit den Trophen von Dppel und einem Ehren geleit von 127 der Tapfersten unter den Siegern in seine jubelnde Hauptstadt zurck. Am 20. April rckten die Verbndeten wieder vor, am 28. legte Wrangel Jtland, als Ersatz fr die von der dni-schen Regierung verhngte Blokade der deutschen Seehfen und die Aufbringung deutscher Schiffe durch dnische Kreuzer, eine Contribution von 650,000 Thalern auf, am 29. rumten die Dnen, durch ein Bombardement genthigt, in aller Stille Friedericia, und bald nachher war ganz Jtland bis zum Lymfiord von den Verbndeten besetzt. Auch die junge preuische Kriegsflotte hatte unter Capitn Jachmann am 17. Mrz bei der Insel Rgen ein dreistndiges Gefecht gegen die dnische Uebermacht mit Much und Entschlossenheit bestanden, und am 9. Mai griffen. die zwei streichischen Fregatten Schwarzenberg" und Radetzky" mit drei preui-schen Schiffen ein dnisches Geschwader bei Helgoland an, muten sich aber, da der Schwarzenberg" in Brand gerieth, nach der Elbmndung zurckziehen. Seit lngerer Zeit war das englische Cabinet bemht, den Dnen einen Beistand von auen zu verschaffen, ohne jedoch geneigt zu sein, auf eigene Hand zu Gunsten Dne-marks einen Krieg zu beginnen, der jedenfalls ein europischer geworden wre. Napoleon Iii. war ein zu guter Staatsmann, um sich, der englischen Aufforderung gem, zu. einr gemein-samen Operation gegen Deutschland zu verstehen ; Rußland war durch den polnischen Krieg an der Theilnahme an frem-den Staatshndeln gehindert, und Schweden scheute bei der Beschrnktheit seiner Mittel die Kosten und Gefahren eines Krieges. Jetzt suchte das englische Cabinet den Dnen durch Berufung einer Konferenz zu Hlfe zu kommen. Am 25. April traten die fnf Gromchte so wie Dnemark, Schweden und der deutsche Bund, letzterer vertreten durch den schsischen Staatsminister von Beust, zu einer Conferenz in London zu-sammen. Zunchst erfolgte vom 12. Mai an ein Waffen-stillstand von vier Wochen, der spter bis zum 25. Juni verlngert wurde. Dnemark war aber trotz der erlittenen Nachtheile weit entfernt, auf die von Oestreich und Preußen

7. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 353

1877 - Oldenburg : Stalling
vorgeschlagene Personalunion im Betreff der Herzogthmer einzugehen. Diese Hartnckigkeit des dnischen Cabinets der-anlate die Schleswig-Holsteiner, jedwede Verbindung mit Dnemark abzuweisen und den Prinzen von Augustenburg zu ihrem rechtmigen Souvern zu erklären. Nun sagten sich Preußen und Oestreich von dem Londoner Protokoll los und verlangten in der Sitzung vom 28. Mai die vollstndige Trennung der Herzogthmer von Dnemark und ihre Vereinigung zu einem Staat unter der Souvernett des Prinzen von Augustenburg. Dnemark ging natrlich hierauf noch weniger ein, als auf die Personalunion, und verwarf auch die von Lord Russell vorgeschlagene Theilung Schleswigs. Am 25. Juni ging die Conferenz ohne Erfolg aus-einander, und die Feindseligkeiten begannen von neuem. Es galt, den Uebergang -#er den durch 32 Batterien gedeckten Alsensund auf die mit 12 Bataillonen besetzte Insel Alfen zu bewerkstelligen. Er geschah unter Leitung des Generals Herwarth von Bittenfeld am 29. Juni vor Tagesanbruch mittelst 160 Khnen am nrdlichen Ausgang des Alsensundes, und gelang besonders durch die auerordentliche Khnheit, mit welcher derselbe geleitet wurde. Vergebens versuchte das dnische Panzerschiff Rolf Krake" durch sein Karttschenfeuer die Boote in Grund zu schieen; es mute sich, ohne sonder-lichen Schaden anzurichten, vor dem Feuer von 16 gezogenen Geschtzewihurckziehen. Die Boote holten nach und nach die preuischen Bataillone hinber, und um halb 4 Uhr Morgens waren elf bergesetzt. Der Feind wurde aus allen Stellungen Vertrieben, und in wenigen Stunden war die Insel in den | Hnden der Preußen. Die Sieger hatten 373, die Dnen i 3200 Mann verloren. Die Tage von Dppel und Alfen I glnzen als ewig denkwrdige Ehrentage in der Geschichte der preuischen Waffemhaten. Gleichzeitig berschritten die Verbndeten den Lymfiord ( und hatten nun die ganze jtische Halbinsel von Altona bis Kap Skagen in ihrer Gewalt. Zuletzt wurden auch die West-| friesischen Inseln Sylt, Fhr u. s. w, genommen, deren j Bevlkerung wegen ihrer deutschen Gesinnung von dem Stacke, neueste Geschichte. 3. Aufl. 23

8. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 441

1877 - Oldenburg : Stalling
441 vorgeschoben werden. Whrend in Elsa und Lothringen Militr und Civil-Beamte mglichst geordnete Zustnde her-stellten, fuhr in Deutschland die patriotische Hingebung und Opferwilligkeit fort, fr die Heere, fr Verwundete und Hinter-bliebene segensreich zu wirken. Als leuchtende Beispiele gingen Deutschlands edle Frauen voran, an ihrer Spitze die Knigin Augusta und die Kronprinzessin Victoria (Vgl. oben 2, Anm.). Wenden wir unfern Blick nach Frankreichs Hauptstadt. Wie man in Paris den Krieg durch Lgen erzeugt, die ersten Mierfolge durch Lgen zu decken gesucht hatte, so ward dieses System der Lge auch jetzt noch vom Kriegsminister Palikao in groartiger Weise fortgesetzt. Bei Metz sollte Marschall Bazaine lauter Siege erfochten haben, und sich an-schicken, die Preußen gnzlich zu vernichten. Die feile Presse leistete bei Verbreitung solcher Lgen treffliche Dienste. Ihr zufolge erging es den Preußen bereits der alle Maen klg-lieh; sie htten bereits 200,000 Mann verloren und das Volk in Deutschland jammere ob dieser Verluste; es leide Roth, und in Berlin seien bereits Volkshaufen vor Bismarcks Haus gerckt und htten nach Brod geschrieen. Mit solchen Erdichtungen bethrte man die Pariser und kderte sie zu der Anleihe von 700 Millionen, die auch voll gezeichnet wurde. Die Bewaffnung der Nationalgarde schritt indessen fort, ebenso die Verproviantirung und Armirung der Hauptstadt. Zeitlang blokirt hatten. Auch dieses geringfgige Ergebni htten sie nicht erzielen knnen, wenn ihnen nicht England, trotz seiner Neutralitt, reichliche Kohlenladungen zugefhrt htte. Am 17. August kmpften der kleine preuische Aviso Grille" und drei Kanonenboote bei Hiddensee auf Rgen gegen sieben franzsische Panzerschiffe zum Nachthell der letzteren. Am 21. August brach Abends 11'/, Uhr die Corvette Nymphe" gegen vier in der Putziger Bucht bei Danzig vor Anker liegende franzsische Schiffe auf und gab ihnen zwei Breitseiten Feuer, in Folge deren die Franzosen von der Danziger Rhede abfuhren. Am 12. November ma sich bei Havanna in Westindien, das norddeutsche Kanonenboot Meteors mit dem groen Aviso Bouref der nach hartnckigem Kampfe besiegt wnrde und beinahe in den Grund gebohrt worden wre. Durch die groen Landsiege der Deutschen war die Psicht der Franzosen., ein Landnnascorps nach Schleswig-Holstein zu -verteil und in Hcrdindung mit Dnemark Norddenljchlaud anzugreifen. vereitelt, dentschen^'K^M'vmheidigt warm Ll"

9. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 61

1873 - Oldenburg : Stalling
61 gerichtet, und da die Stimmen für seine Verurtheilung und Lossprechung gleich waren, legte Athene einen Stein in die sogenannte Urne des Erbarmens hinzu, wodurch er freige- sprochen und von den Furien erlöst ward. 2. Die Irrfahrten -es Gdgfscus. Als Odysseus nach Troja's Zerstörung mit seinen zwölf Schiffen der Heimath zusegelte, verschlug ihn ein Sturm zuerst nach Jsmaros, der Stadt der Kikonen, die er zerstörte, und die reiche Beute mit seinen Gefährten theilte. Jetzt überließen sich die Griechen beim Weine den Freuden des Mahles, als die Kikonen mit andern benachbarten Kikonen zurückkamen, über die Sorglosen herfielen, und sechs von jedem Schiffe töbteten. Die Uebrigen, welche dem Tode entkommen waren, segelten weiter, aber von einem Sturme umhergepeitscht, landeten sie am zehnten Tage am Gestade der Lotophagen, die sich von der Lotospflanze nährten. Odysseus schickte einige seiner Freunde ab, um Erkundigungen über das Land und seine Bewohner einzuziehen. Die Lotophagen waren ein gutes harmloses Volk und gaben den Fremdlingen des Lotos honig- süße Frucht zu kosten, die sie so bezauberte, daß sie, der Hei- math vergessend, nicht wieder zu den Schiffen zurückkehrten. Nur mit Mühe zog sie Odysseus, der ihnen nachgegangen war, zu den Schiffen und band sie an den Ruderbänken fest; die Andern aber hielt er fern, damit nicht auch sie, durch die süße Frucht bethört, die Heimfahrt vergäßen. Von da fuhren sie mit schwerem Herzen weiter und ge- langten an das Land der Kyklopen, der ungesetzlichen Frevler, die weder pflanzten noch säeten, denn ohne Arbeit erwuchs ihnen Weizen und Gerste und die edele Rebe, nur von Zeus Regen befruchtet. Sie kannten weder Gesetze noch Versamm- lungen des Volkes zu gemeinsamer Berathung, sondern bewohn- ten in gewölbten Grotten die Felsenhöhen des Gebirges; jeglicher richtet nach Willkür über Weiber und Kinder, und Keiner bekümmert sich um den Andern. Vor dem Lande der Kyklopen lag eine kleine Insel voll Wälder, in denen zahllose Heerden wilder Ziegen umherstreiften. Dahin kamen die Schiffe des Odysseus in dunkeler mondloser Nacht; mit Anbruch desmorgens

10. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 66

1873 - Oldenburg : Stalling
66 sag' ihm, der Städteverwüster Odysseus hat mich geblendet, Laertes Sohn, in Jthaka wohnhaft." Da erinnerte sich Po- lyphemos einer alten Wahrsagung, und sagte: „Wehe mir, jetzt geht eine alte Weissagung in Erfüllung! Hier war einst ein Seher bei den Kyklopen, dieser sprach, daß ich einst durch des Odysseus Hände des Gesichts beraubt werden würde. Doch glaubte ich stets, ein großer gewaltiger Mann voll Kraft und Stärke werde daher kommen, und nun hat so ein Ding, so ein elender Wicht und Weichling mir mein Auge geblendet, nachdem er mich durch Wein berauscht hat! Komm doch herein, Odysseus, daß ich dich bewirthe und dir von meinem Vater Poseidon ein Geleit auswirke!" Odysseus aber hütete sich, wieder zu ihm zu kommen, und Polyphemos flehte jetzt zu seinem Vater Poseidon, dem mächtigen Beherrscher des Meeres, daß er den Odysseus entweder nie oder doch nach langen Irrfahrten unglücklich, aller Genossen beraubt, auf fremdem Schiff in die Heimath möge gelangen lassen. Und wiederum schleuderte er einen Felsen in das Meer, daß das Wasser aufbrausete, doch diesmal trieb der Strudel das Schiff an das Ufer der Insel, wo die übrigen Genossen und Schiffe sich befanden. Hier angekommen, theilten sie die Widder unter sich, und Odysseus opferte den Lieblingsbock des Ky- klopen dem Zeus; dann freueten sich Alle des Mahls und fuhren am andern Morgen, die getödteten Freunde betrauernd, von dannen. Sie gelangten zur Aeolischen Insel, wo Aeolos, der Gott der Winde, wohnt, der nach Gefallen die Winde erregt und besänftigt. Er nahm den Odysseus freundlich auf und gab ihm zum Geschenk einen Schlauch, in dem alle Winde eingeschlossen waren: ihn selbst aber geleitete er mit einem günstigen West. Auf dem Meere entschlummerte Odysseus auf seinem Schiffe, indeß seine Gefährten, von heilloser Neu- gier getrieben, den festgebundenen Schlauch öffneten: da fuhren im Sturm alle Winde heraus und verschlugen die Schiffe zur Aeolischen Insel zurück. Doch zum zweiten Male war Aeolos den Fremden nicht gnädig, sondern wies sie als Men- schen, die der Zorn der Himmlischen verfolge, mit rauhen Worten ab.
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